Heinrich Keller - Stahlbildhauer
Heinrich Keller, 61 Jahre alt, stammt aus Alsdorf bei Aachen
und lebt in Aldenhoven
Seit mehr als 25 Jahren setzt er sich mit der künstlerischen Bearbeitung von
Stahl auseinander und wendet dabei die archaisch anmutende Technik
des klassischen Brennschneidens an, wovon die bisweilen schroffen Konturen
seiner Arbeiten zeugen.
Daneben bedient er sich aber auch anderer Techniken des Trennens und der
Formgebung und setzt hierbei gewonnenen Elemente später zu einem Objekt
zusammen, bisweilen versetzt mit Fundstücken, die von einem früheren Leben
in gänzlich anderer Verwendung erzählen könnten.
Während die durch Brennschneiden entstandenen Arbeiten in der Reduzierung
ihrer Form bisweilen symbolisch anmuten, kommen die zusammengefügten
Werke eher detailliert , ja bisweilen spielerisch daher.
Manche dieser jüngeren Arbeiten möchten, dem Motiv oder dem Titel
inneliegend, eine Aussage treffen, keineswegs im Sinne einer Belehrung
sondern vielmehr als höfliche Anregung, sich mit der Arbeit gedanklich ein
wenig zu beschäftigen, bisweilen in erheiternder Weise oder auch nachdenklich
stimmend, wenn menschliche Vorlieben und Gewohnheiten oder gar Laster
ebenso skizziert werden wie die großen Probleme unserer Zeit.
Heinrich Keller vertritt die Meinung, dass die Kunst sich selbst nicht zu ernst
nehmen sollte und dass weder das Werk noch der Kunstschaffende sich
selbstbespiegelnd in den Mittelpunkt rücken sollten.
Kunst ist, will sie mehr als nur Dekoration sein, ein Medium, das Gedanken,
Anstöße und Botschaften transportieren kann.
Gerade in einer Zeit des kollektiven Hinnehmens unheilfördernder
Entwicklungen, von Verantwortlichen oft nur mit einer Erklärung vermeintlicher
Betroffenheit belegt, kann gerade die Kunst sich die Freiheit nehmen, die Dinge
ins Licht zu rücken, damit sie beachtet und betrachtet werden.