Ausstellung

 

WESENSFRAGEN

 

Angelika Keller Keramik- Bildhauerei

Heinrich Keller  Stahlbildhauerei

 

 

 

Vernissage   15.01.2023 um 12:00 Uhr

 

Begrüßung   Prof. Dr. Fritz Rohde

                        Forum für Kunst und Kultur Herzogenrath

 

Einführung    Dr. Josef Gülpers

                     Kunsthistoriker, Aachen

 

Ausstellungsdauer: 15.01. – 19.02.2023

 

Die Künstler sind anwesend.

 

Forum für Kunst und Kultur
Herzogenrath e.V.

Bahnhofstr. 15,
52134 Herzogenrath

 

(Es gelten die aktuellen Hygieneregeln.)

 

 

 

 

Ein Vorwort des Künstlerehepaares Angelika und Heinrich Keller

zu ihrer Ausstellung „Wesensfragen"

 

Verschiedene Wesen werden Ihnen beim Gang durch unsere Ausstellung begegnen, bekannt erscheinende und seltsam unbekannt anmutende, fremdsame und ganz vertraut wirkende.

Da sind die stählernen Maschinenwesen, die wie Chimären als Gefährte aus Eisen daherkommen, dabei aber auch ein wenig an lebende Wesen erinnern, teils mit Botschaften in ihren Werktiteln, die unserem Zeitgeist und den Problemen unserer Welt entsprungen zu sein scheinen.

Da sind keramisch bildhauerisch gestaltete Wesen, die einerseits in recht realistischer Darstellung Vögel und andere Tiere abbilden, dabei von mystisch anmutenden Mischwesen umgeben sind, und sich dann plötzlich in großer Anzahl in einen Käfig eingesperrt wiederfinden, wo sie fern ihrer natürlichen Bestimmung ihr Dasein fristen, als ihres Wesens beraubte Wesen.

Wenn wir einmal darüber nachdenken, wie oft und wie unterschiedlich vieldeutig der Begriff "Wesen" sich im alltäglichen Sprachgebrauch findet, so sind wir doch einigermaßen überrascht, wie sich einem bisweilen merkwürdige Welten des Wortes erschließen, und Fragen sich auftun, für die sich zunächst keine Antworten finden, wenngleich einzuräumen bleibt, dass man letztere zum Leben auch nicht immer zwingend braucht:

Sind Wesen stets wesentlich und Unwesen unwesentlich?

Hat dieser oder jener Zeitgenosse ein gutes Wesen, oder ist er einfach nur eines?

Müssen auch Verweser einmal verwesen, oder bleiben sie wie sie sind "

Wo sitzt das Bankwesen, wohin steuert das Steuerwesen und wer hat schon einmal ein Friedhofswesen gesehen? Weiß das Schulwesen die Antwort?

Wohin sind Wesenszüge unterwegs? Können sie an einer Abzweigung den falschen Weg wählen oder können sie gar entgleisen?

Wir wissen es nicht!

Vielleicht könnten wir uns der zahlreichen philosophischen Ausführungen zur Bestimmung des Begriffs bedienen. Das Angebot ist groß und in seiner Vielfältigkeit historisch gewachsen, dabei aber auch eher der theoretischen Betrachtung dienlich. 

Andererseits, und hierin liegt vielleicht eine greifbare und alltäglich nutzbare Erkenntnis, könnten wir uns mit dem pragmatischen Ansatz zufriedengeben, dass jeder Mensch ein Wesen ist und als solches betrachtet und behandelt werden sollte.

Zudem könnten wir unser Augenmerk darauf ausrichten, dass noch zahlreiche andere Spezies existieren und sie doch alle einen Anspruch darauf haben, als Wesen wahrgenommen und behandelt zu werden, selbst solche, die man allgemein zu verspeisen pflegt.

Vieles gäbe es zu tun, über vieles könnte man nachdenken, und vieles wollten wir schon immer einmal angehen, wenn wir doch nur für das Wesentliche wesentlich mehr Zeit hätten.

Und wie wesentlich ist eigentlich der Frieden? Ist er immer nur dann wesentlich, wenn er abwesend ist? Nie wieder Krieg! hat man gerufen, und doch ist uns der Blick für das Wesentliche mit der Zeit zunehmend verloren gegangen, und das Spiel mit dem Feuer hat wirklich niemals gänzlich seinen Reiz verloren, vor allem dann, wenn es woanders zu brennen beginnt, und zu vieles ist zu schnell vergessen, auch was die immer häufiger anklopfenden Vorboten klimatischer Katastrophen angeht, wenn der große Regen erst einmal vorbei ist und die Hitzewelle weitergezogen scheint.

Vielleicht könnten wir uns für das Wesentliche ein wenig mehr Freiraum verschaffen, wenn wir konsequent jeder Art von irdischem Gut seinen leider weit verbreiteten Wesensstatus aberkennen würden. Lifestyle hat seinen Preis, und der Umgang damit sollte mit Bedacht gelernt sein. Die falsche Dosierung zur falschen Zeit mag bisweilen in die Lächerlichkeit führen, überdosiert gar toxisch wirken, und der Anwender merkt es meist als letzter.  

Auch könnte es hilfreich sein, wenn wir zu einer schärferen Trennlinie finden könnten, die reale Wesen von solche abgrenzen, die der medialen und digitalen Welt entspringen.

Überwesen, die falsche und meist unerreichbare Ideale priorisieren, braucht es bei einer Reduzierung auf das Wesentliche nicht, um zu einem guten Leben zu finden.

Glücklicherweise darf gerade die Kunst in der Lage sein, in plaudernder Betrachtung kleine Denkanstöße anzubieten, Überlegungen und Ideen zu wecken, und hier und da zu einem kleinen Austausch zu ermuntern.

Unsere Ausstellung soll nicht belehrend daherkommen, sie soll anregen und unterhalten und den Betrachtenden ein wenig Freude bereiten.

In diesem Sinne

Bleiben Sie gesund!  Bleiben Sie konstruktiv und kritisch!

Bleiben Sie Ihrem Wesen treu, dem eigenen und auch dem an Ihrer Seite !

 

 

Angelika und Heinrich Keller

Impressionen aus der Ausstellung "Wesensfragen" ...

Sämtliche Aufnahmen wurden uns freundlicherweise von ULi Muntenbeck zur Verwendung hier auf unserer Seite zur Verfügung gestellt. Sie unterliegen seinem Urheberrecht, was wir zu beachten bitten. Danke !

 

Hier noch ein Hinweis ...

 

Marie-Louise Loh-van Dijk und Mike van Dijk

haben uns mit einem Youtube-Film überrascht, den

sie nach einem Besuch der Ausstellung "Wesensfragen"

mit offenkundig viel Liebe und Mühe geschaffen haben

 

Teil I zeigt die Keramikarbeiten, Teil II die Stahlarbeiten.

 

www.youtube.com/watch?v=q0V3EW96nKE&t=26s

www.youtube.com/watch?v=YJgNcTd-vH8

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier sind wir mit einigen Werken vertreten …

 

„AUSNAHMEZEITEN – EIN VIRUS ÜBERNIMMT DEN ALLTAG

CENTRE CHARLEMAGNE – NEUES STADTMUSEUM AACHEN 19.11.2022 – 19.02.2023

 

ANDERE BILDER – AACHENER KUNSTSCHAFFENDE UND IHRE SICHT AUF DIE PANDEMIE

FOTOGRAFIEN ZUM LOCKDOWN IN AACHEN

CORONA IN AACHENS PARTNERSTÄDTEN

 

Schon zu Beginn der Pandemie hat das Stadtmuseum Aachener Fotografinnen und Fotografen mit der Dokumentation der Corona-Situation betraut. Ein Teil der Arbeiten wird nun erstmals in einer eigenen Präsentation gezeigt. Die Werke der acht Fotografinnen und Fotografen reichen von der Pressedokumentation über die Street Photography bis zur künstlerischen Herangehensweise an das Thema. Die unterschiedlichen und individuellen Blickwinkel offenbaren vielfältige Ansichten und Kommentare zu dieser Ausnahmezeit. Aktuelle Werke von rund 100 Künstlerinnen und Künstlern aus Aachen und Umgebung versammelt diese von Dr. Dirk Tölke kuratierte Ausstellung. Sie entfaltet damit ein weites Panorama der Auseinandersetzung mit der Corona-Situation als neuer, existenzieller und existenzbedrohender Erfahrung. Die Ausstellung gliedert sich vornehmlich durch Maßnahmen, Empfindungen und Beobachtungen während der Pandemiezeit, auf die die Werke reagieren und für die sie Bilder schaffen.

 

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN DURCH DIE AUSSTELLUNGEN

immer sonntags um 15.00 Uhr Am 20.11., 27.11., 11.12., 18.12.2022, 15.01., 22.01. und 05.02.2023 wird die öffentliche Führung als Kurator*innenführung angeboten.

SENIOR*INNENFÜHRUNGEN Mi 30.11.2022, 04.01., 01.02.2023, jeweils 11.00 Uhr MOTTOTAG mit buntem Programm bei freiem Eintritt So, 19.02.2023, ganztägig

 

KATALOG

Es erscheint zu jeder Ausstellung ein Katalog; diese sind im Museumsshop erhältlich.

 

EINTRITT

6 Euro / erm. 3 Euro / für Besucher unter 22 Jahren frei

 

Centre Charlemagne Neues Stadtmuseum Aachen

Katschhof 1 52062 Aachen

Tel.: +49 241 432-4931

info@centre-charlemagne.eu www.centre-charlemagne.eu @routecharlemagne

Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 18.00 Uhr“

 

 

(Textauszug aus dem Einladungsflyer des Centre Charlemagne)

 

 

Hinweis; Die Ausstellung "Ausnahmezeiten" wird 

bis zum 19.03.2023 verlängert !!

3 Nestflüchter u. Angelika
3 Nestflüchter u. Angelika